URBAN UTOPIA REVISITED – Kompaktentwurf + Seminar
Städte, die auf eigenen Beinen von New York über den Atlantik bis zu den Wüsten Nordafrikas wandeln, schwimmende autonome Kolonien vor den Küsten Japans oder eine Parallelstadt die aus dem Berliner Untergrund die totalitären Strukturen der Oberstadt bekämpft. Dies sind nur drei Beispiele von urbanen Utopien wie sie zahlreich im Laufe des 20. Jahrhunderts von Architekturschaffenden formuliert wurden. Die Motive dieser Entwürfe variieren von der Vision neuer Lebensweisen über den Hunger nach neuem Bauland bis hin zum Drang nach politischen und gesellschaftlichen Veränderungen.
Der Blick auf die Gegenwart lässt kollektive Visionen vergleichbarer Größenordnung scheinbar vermissen – dabei müsste der von multiplen Krisen geprägte Zeitgeist ein ebenso breites thematisches Spektrum an Fragestellungen eröffnen. Daraus ergibt sich die zentrale Frage:
Wie stellen wir uns – als Gemeinschaft – die zukunftsfähigen, visionären oder krisenresilienten städtischen Strukturen von übermorgen vor?
Ziel des Moduls ist es, die Gedankenexperimente dieser Entwürfe wieder aufzunehmen und eigene Utopien in städtebaulichen Maßstäben zu entwickeln, welche sich gezielt mit einer selbstgewählten gegenwärtigen Problemstellung auseinandersetzen.
Zur tiefergehenden inhaltlichen Auseinandersetzung werden im Seminarteil des Moduls zunächst Ursprung und Definition des Begriffs Utopie erörtert, gefolgt von der Analyse verschiedener Referenzprojekte wie den eingangs genannten von Archigram, den japanischen Metabolisten oder Lebbeus Woods.
Im zweiten hieran anschließenden Teil, dem Kompaktentwurf, gilt es sich eine eigene Problemstellung zu suchen und eine utopische Idee zu formulieren. Der Fokus liegt hierbei auf dem Ausformulieren eines klaren Konzepts, welches durch eine starke Erzählung in Plan und Modell begleitet werden soll. Praktische Zwänge rücken in den Hintergrund, um dem Gedankenexperiment den notwendigen Freiraum zu geben:
„Wenn die utopischen Oasen austrocknen, breitet sich eine Wüste von Banalität und Ratlosigkeit aus“ – Jürgen Habermas in „Die Neue Unübersichtlichkeit“
Termine:
14.05. Präsentation Seminarergebnisse
04.06. Kolloquium KE
02.07. Präsentation KE
Die wöchentlichen Seminar-/Korrekturzeiten finden ebenfalls mittwochs – vorwiegend vormittags – statt.
Organisatorisches:
Das Modul gliedert sich in einen Seminar- und einen Entwurfsteil, beide Teile können nur zusammen belegt werden. Die Bearbeitung des Entwurfsteils kann in Einzel- oder Partnerarbeit erfolgen. Die Anmeldung muss zwingend über TuConnect erfolgen und dient der Registrierung beim Prüfungsamt. Für Bachelorstudierende, welche bereits ein Seminar im Bachelorstudium belegt haben, kann unter Beachtung der Prüfungsordnung eine Anrechnung des Seminarteils für das Masterstudium in Rücksprache mit dem Prüfungsamt erfolgen.
Ansprechpartner
Eicke Janas