Anna Allenstein, Mira Schmidt
Das Thema der stetigen globalen Klimaerwärmung ist aus den heutigen Diskussion zum Umweltschutz nicht mehr wegzudenken. Verheerende Klimakatastrophen (Tsunami-Welle, 2004; Hurrikan Katrina, 2005; Dürre in Kenia, 2009, Überschwemmungen in der Türkei, 2009; Gefährdung der Malediven durch Meeresspiegelanstieg) machen einem die prekäre Lage, in der wir uns befinden immer wieder auf schmerzliche Weise bewusst.
In diesem Kontext interessiert uns besonders die Lage der sogenannten „Klimaflüchtlinge“, die auf Grund der benannten Katastrophen gezwungen sind ihren Lebensraum zeitweilig oder dauerhaft zu verlassen und sich anderswo niederzulassen.
Die Weltbevölkerung wird in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten weiter wachsen und die großen Städte, vor allem die in den Entwicklungsländern, in welchen die Zahl der Klimaflüchtlinge besonders hoch sein wird, werden immer stärker besiedelt. Die Klimakatastrophen nehmen zu und zwingen viele Menschen ihre Heimat zu verlassen. Die immer knapper werdenden Ressourcen und der damit kaum noch vorhandene Kraftstoff schränken die Mobilität der Menschen zusätzlich ein. Ein schnelles Fortbewegen mit Hilfe von z.B. Autos und Flugzeugen wird unmöglich. Ein modernes Nomadentum entwickelt sich. Da die Großstädte zunehmend explodieren, sie also keinen Platz für weitere Menschen bieten, werden die Klimaflüchtlinge vorwiegend wandern, und von Zeit zu Zeit an einer Art modernen „Oase“ rasten. Es entwickelt sich ein globales Netz von „Oasen“, das sie an strategisch wichtigen Punkten für die Klimaflüchtlinge platziert. Berücksichtigt wird hierbei sowohl die Anzahl der betroffenen Menschen, als auch die vorherrschenden bzw. zu erwartenden klimatischen Bedingungen. Der Zustand der „Oasen“ steht in direkter Abhängigkeit zu den ankommenden und die „Oasen“ verlassenden Klimaflüchtlingen. Da die „Oasen“ den Klimaflüchtlingen als vorübergehende Heimat bzw. als
„Heimatersatz“ [heimat3.0] dient, ist ihr jeweiliger Zustand nicht nur von der Anzahl der anwesenden Menschen, sondern auch von deren Herkunft bzw. bisherigen Flüchtlingsgeschichte abhängig. Exemplarisch werden wir in dieser Arbeit Momentaufnahmen der Heimat3.0 in verschiedenen Zoom-stufen zeigen.
Die nachfolgende Gallerie zeigt den Entwurf heimat 3.0 (Anna Allenstein, Mira Schmidt).