Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit leben heute schon in städtischen Gebieten, Tendenz steigend. Die Städte selber stehen dabei in ständiger Konkurrenz zueinander. Sie werben mit Angeboten des Arbeitsmarkts und einer Vielzahl an Freizeitaktivitäten ebenso wie mit einer hohen Lebensqualität für die Bewohner. Doch wie misst man diese Qualität?
Jeder städtebauliche Entwurf startet mit einer Untersuchung des Ortes, der Analyse. Dabei wird die Stadt in ihre Teil-Aspekte gegliedert, welche im Einzelnen untersucht werden. So werden z.B. Schwarzpläne erstellt oder die maßgeblichen Grünräume werden analysiert. Die Analyse ist eine wesentliche und grundlegende wissenschaftliche Methode im Städtebau, die noch lange nicht da zu Ende ist, wo bekannte städtebauliche Untersuchungen aufhören. Oft ist nicht sofort ersichtlich, wie bestimmte urbane Räume funktionieren bzw. warum sie von den Nutzern nicht angenommen werden. Ein Perspektivenwechsel hilft dabei, Verständnis für die vielschichtigen Prozesse und Abläufe in einer Stadt oder einem Quartier zu entwickeln.
Im Seminar werden wir unterschiedliche experimentelle Herangehensweisen an verschiedene Aspekte städtebaulicher Analysen vorstellen und diskutieren. Parallel erfolgt in den jeweiligen Gruppen die Beschäftigung mit thematisch ergänzender Literatur. Das erarbeitete Wissen wird gruppenweise in städtebaulichen Analysen verschiedener Braunschweiger Stadtquartiere erprobt. Die Ergebnisse werden während des Seminars in Form von Pecha Kucha-Vorträgen durch die Studierenden vorgestellt und als Hausarbeit abgegeben.
Marcel Sonntag
Jasmin Albrecht und Ira Leifried
Silke Lubahn, Anna Jureit