doux rayon

Leben und Arbeiten vis á vis des Kreml, Moskau

Entwurf eines stark verdichteten Stückes Stadt mittels neu zu entwickelter Wohn- und Arbeitsräume mit experimentellem Charakter auf der direkt im Stadtzentrum gelegenen
Moskwa – Insel, dem Gelände einer ehemaligen Schokoladenfabrik.

Moskau befindet sich in einem dynamischen Entwicklungsprozess. Dieser Prozess des Wandels verändert die russische Föderation und die Stadt Moskau täglich. Seit ca. 15 Jahren findet dort eine politisch-wirtschaftlich definierte Neuordnung statt, die die vergangene zentrale, politisch-ideologisierte Planung ablöst. Die Metropole beherrscht diesen Entwicklungsprozess in jeder Hinsicht: Sie ist nicht nur Regierungssitz, sondern ebenso Ort für Transaktionen von über 80% des russischen Kapitals. Pressemitteilungen ist zu entnehmen, dass für die wachsende Metropole Moskau ein jährliches Neubauvolumen von 5,5 Mio. qm Büro- und Wohnfläche angestrebt wird. Das wohl ehrgeizigste und stadtraumprägendste Vorhaben ist der Hochhausrahmenplan, in dem etwa 60 Standorte für Hochhäuser festgelegt wurden.
Innerhalb dieser politischen, wirtschaftlichen und stadträumlichen Entwicklung werden alle zentralen Flächen kritisch in ihrer Rentabilität und Nutzung überdacht. So wird auf der Insel im Fluss Moskwa in unmittelbarer Nähe des Kremls ein Industrieareal zur Umnutzung freigegeben. Seit 150 Jahren werden hier in der bekannten  Schokoladenfabrik „Roter Oktober“ Pralinen und Schokolade produziert. In naher Zukunft soll das repräsentative Grundstück zur Entwicklung eines Standorts für nationale und internationale Unternehmen, die die Präsenz im unmittelbaren, geschichtsträchtigen Stadtzentrum wünschen, neu entwickelt werden.  Auf einen solchen wirtschaftlichen Impuls aufbauend wird ein neues Stadtquartier zum Leben und Arbeiten am Wasser zu entwickeln sein.

Florian Holik

Zurück in die Zukunft

Städtebauliche Konzeptionen im Konstruktivismus

Das Seminar geht den Theorien des russischen Konstruktivismus nach und untersucht beispielhaft Werke von Künstlern und Architekten dieser Stilrichtung. Ein Schwerpunkt liegt auf ihren Konzeptionen im Städtebau. Dabei werden die gewonnen Erkenntnisse in den Bezug zur Gegenwart und einer möglichen Zukunft gestellt. Ergebnis ist die Ableitung einer eigenständigen Hypothese und Ihre Übersetzung in den Raum.

In der sowjetischen Architektur der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts war der Konstruktivismus eine der einflussreichsten Strömungen in der Kunst, der Architektur und im Städtebau. Diese zeichnete sich u. a. dadurch aus, dass sie für diese beispielhaft genannten Disziplinen eine gemeinsame theoretische und gesellschaftliche Grundlage zur Verfügung stellte. In der sowjetischen Architektur wurde der Begriff Konstruktivismus als eine neue Methode des Entwerfens verstanden. Als bekannte Protagonisten dieser Stilrichtung gelten A. Wesnin, W. Kandinsky, K. Malewitsch, W. Tatlin, K. Melnikow, El Lissitzky und M. Ginsburg.

Sarah Papen, Lisa Manns

Nichts ist natürlich

Akademie für Kultur, Sprachen und Tourismus, Venedig

Städtebauicher Entwurf einer neu zu generierenden Akademie für Kultur, Sprachen und Tourismus, die sich durch eine Vielzahl kultureller Aktivitäten mit dem venezianischen Leben vernetzt: Eine nachhaltige Entwicklung der Industriebrache Italgas unter den für Venedig spezifischen Randbedingungen.

Bildung neben Urlaub oder Urlaub neben Bildung: In einer kulturell und touristisch attraktiven Umgebung soll unter dem Titel „Acadamy for International Studies“ eine Verknüpfung dieser beiden Lebensinhalte als gesellschaftlich geforderte Form der Freizeitgestaltung thematisiert werden. Als nachhaltige Entwicklung der Industriebrache vernetzt sich die zu generierende Akademie für Kultur, Sprachen und Tourismus durch eine Vielzahl kultureller Aktivitäten mit dem venezianischen Leben.
Motivierende Themen sind neben dem Bildungsurlaub im klassischen Sinne, die Bildung als Inhalt und Erweiterung einer unterhaltenden Urlaubswelt, die als Bewusstseinserweiterung im Rahmen kultureller Fortbildungen, Sprachangeboten oder Zusatzqualifikationen in touristisch künstlerischen Bereichen vorstellbar sind. Die Erfüllung all der Aktivitäten, die während des Lebens im Alltag nur als Ziel wahrgenommen werden, soll in einem sinnstiftenden Freizeiterleben stattfinden.

Philippe Heitger und Verena Hilgenfeld

ZeitRaum

Stadtentwicklung ist ein andauernder und komplexer Prozess, in dessen Verlauf diverse Leitbilder (z.B. Wachstum, Schrumpfung, Migration, Zersiedelung, etc.) entworfen, diskutiert, beschlossen und wieder
verworfen werden. Prozesse der Stadtentwicklung sind sinnvoller Weise im Vorfeld  ihrer politischen Entscheidungsfindung unter möglichst vielen (gestalterischen, atmosphärischen und funktionalen) Betrachtungsebenen zu untersuchen und öffentlich zu diskutieren. Wir sind permanent auf der Suche nach Methoden, die es uns erlauben, das Potential von Stadträumen auszuloten, die zukünftigen Möglichkeiten, Chancen, Visionen und Erscheinungsformen aufzuzeigen, Transformationsprozesse zu veranschaulichen
oder sich diesen anzunähern. Dabei verbindet sich mit dem Begriff Stadt mehr, als die Erfüllung unserer alltäglichen, ZeitRaum funktionalen Ansprüche, uns interessiert ebenso die Anmutung und Atmosphäre
ihrer Räume, genauso wie die Qualität der Raumformen.

Programm

Forschungsthema ist die Entwicklung eines Planungswerkzeuges, um städtische Szenarien in unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Situationen zu simulieren und neue Konstellationen zu generieren.

1. Schritt

Entwicklung eines computerbasierten städtebaulichen Planungs- und Entwurfsinstruments. Auf vorhandener Software (gameengine) aufbauend soll ein Programm entwickelt werden, dass es erlaubt im virtuellen Raum interaktiv zu agieren.

2. Schritt

Die Software soll um programmierbare Objekte erweitert. Entwickelt wird ein Entwurfswerkzeug, das zur Generierung neuer und/oder Erneuerung vorhandener Stadträume einsetzbar ist. Braunschweig und Region Betrachtet man den in Braunschweig beispielhaft ausgewählten Straßenabschnitt Wendenstraße genauer, wird erkennbar welche Anforderungen an diesen gegenwärtig gestellt werden aber auch welches Potential auf die Zukunft gesehen vorhanden sein könnte. So wird es möglich, die Betrachtungsebenen zu erweitern, mehrere Zeitebenen und Raumzustände eines Ortes parallel zu analysieren. Vier städtische Szenarien in genauso viele Zeiten gestellt, erlauben es Defizite ebenso wie Chancen und Möglichkeiten zu erkennen und gewonnene Erkenntnisse auf zukünftige Stadtentwicklung zu übertragen.

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Uwe Brederlau
Dipl.-Ing. Hassan Hamza

Mitarbeiter

Dipl.-Ing. Thilo Aschmutat
Hendrik Bahr

Wohnen gegen den Strom

Wohnen gegen den Strom, Leipzig

Entwurf eines innovativen urbanen Wohnviertels in verdichteter Form im städtischen Kontext, das die Komplexität heutiger Wohnweisen und die Vielfalt möglicher Veränderungsmuster gegenüber dem Standard – Geschosswohnungsbau auslotet und die Potentiale zur Neustrukturierung einer durch Abriss perforierten Stadtstruktur entwickelt. Kooperation mit der Stadt Leipzig.